Der KMV hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Filmschaffenden und Künstler-Innen mit dieser Filmreihe ein Forum zu bieten. Da das umfassende Thema „Digitalisierung“ gesellschaftliche Prozesse zunehmend bestimmt, wollten wir erfahren, welche Perspektiven Studierende und Absolventen der Hochschule für Film und Fernsehen München und Zürich, der Kunstakademie München und Hamburg, sowie der LMU München dazu eröffnen können.

Es wurden durch unsere Auswahl einzelne Facetten aus dem umfassenden Themengebiet exemplarisch herausgegriffen und nach jedem Film das Gesehene in einer Moderation zur Diskussion gestellt. Alle Beiträge sind Kurzfilme aus der Studienzeit der jeweiligen Teams.

Die drei Abende stießen auf rege Resonanz und wir konnten erfreulicherweise Besucher begrüßen, die sogar alle drei Abende besucht haben.

1.Im Bereich Spielfilm wurden u.a. thematisiert:

Die Sog Kraft der Sucht nach „Likes“ und „Follower“ durch das getriebene Erstellen von Clips für Youtube.

Die Vision der Überwachung und Manipulation von Individuen im Alltag durch Kontrollmechanismen in den Social Media.

Die Gier der Presse nach hohen Auflagen verbunden mit der Überschreitung der Privatsphäre im Bereich der privaten Kommunikation.

Alex Schaad, Ahmed Al Nagar (Kamera); Eric Brehmer; Andreas Irnstorfer

2.Im Bereich Dokumentarfilm wurde vorgestellt:

Das Porträt eines Ehepaars, das schon lange Zeit nur mit Hilfe eines Sprach-Computers miteinander sprachlich kommunizieren kann.

Die Verortung der heutigen Medienkommunikation im Vergleich zu ihren Anfängen (Archivmaterialien des Schweizer Fernsehens) im Gegenschnitt dazu die Beobachtung älterer Menschen, die sich darum bemühen sich den wachsenden Anforderungen der digitalen Medien zu stellen.

Das Porträt zweier Männer in einer unwirtlich gewordenen, hochtechnisierten Umgebung auf Erden, die offiziell ausgewählt wurden eines Tages für immer auf den Mars zu fliegen.

Das unfassbare Szenario der Drohnenüberwachung durch das amerikanische Militär mit dem Ziel des dafür geplanten „Targeting“.

Dominique Klein; Norbert Kottmann, Dennis Stauffer: Vera Brückner, Annelie Boros; Sylvain Cruiziat, Mila Zhluktenko, Veronika Faistbauer (Produzentin), Nikolai Huber (Kamera)

3.Im Bereich Kunstfilm wurde u.a. thematisiert:

Die Bilderflut und Kakophonie im Netz im Kontrast zur Sehnsucht nach Stille und der Suche nach der „eigentlichen Wirklichkeit“.

Eine Protagonistin die zehn Tage online im Netz permanent zur Verfügung steht und ihre inneren Veränderungen und dabei gleichzeitig die Besonderheit der Begegnungen dokumentiert, die sie während dieser Tage im Netz erlebt hat.

Einblick in ein Projekt mit körperlich Behinderten: auf welche Weise selbst kreierte Avatare im Netz behinderten Menschen zur Erweiterung oder Bereicherung ihres Erlebens dienen können.

Ein Online erstelltes Fotoalbum der Kindheit verbunden mit der Suche nach dem echten Original und dessen Bindung an das eigene authentische Erleben.

SMSe schreiben in der U-Bahn als Botschaften von „unten nach oben“ im Kontrast zur Sitte unter Sunniten, Texte auf Leichentücher zu schreiben, die dann mit dem Leichnam unter der Erde verschwinden – Botschaften von „oben nach unten“.

Susanne Steinmassl, Julia Fuhr Mann; Gretta Louw; Faezeh Nikozaad; Narges Kahlor

 
wir bedanken uns herzlich:

bei den Kinogästen, Mathias Helwig und seinem Team von Kino Breitwand für die Offenheit das KMV Film-Projekt zu unterstützen,

den Moderator-Innen:

Prof. Michaela Kezele, Prof. Heiner Stadler, Dr. Franziska Stöhr

sowie den Filmemachern. (siehe oben)